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Bedarfserhebung Museen und Archäologie in ländlichen Räumen

Im Zeitraum vom 18.11. bis 31.12.2019 konnte vom Deutschen Verband für Archäologie e. V. (DVA) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museumsbund (DMB) im Rahmen des BKM-Förderprogramms „Kultur in ländlichen Räumen“ aus Mitteln des Bundesprogramms „Ländliche Entwicklung“ (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft die „Bedarfserhebung Museen und Archäologie in ländlichen Räumen“ durchgeführt werden.
Das Ziel in der Umfrage zur Bedarfsanalyse mindestens 80 Teilnehmer aus allen Ländern mit ländlichen Räumen zu erreichen und für die Teilnahme zu gewinnen, wurde mit 338 Teilnahmen um mehr als 3 ½-fache übertroffen. Für die Auswertung konnten 312 aufgrund ihrer Lage in Gemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnern berücksichtigt werden. Die hohe Beteiligung in nur wenigen Wochen ist ein Indiz für den hohen Bedarf der Museen und archäologischen Stätten zur Förderung im investiven Bereich.

Schwerpunkt des Projekts „Bedarfserhebung Museen und Archäologie in ländlichen Räumen“ war die Umsetzung einer quantitativ und qualitativ unterlegten empirischen Untersuchung und Analyse zum Investitionsbedarf bei Heimatmuseen, Freilichtmuseen, archäologischen Parks und Bodendenkmalstätten in kleinen Landgemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnern, um die Verbandsarbeit besser auf deren Bedürfnisse abzustimmen und weitere Maßnahmen zur Förderung nachhaltig zu gestalten. Die Bedarfsanalyse sollte an mindestens 80 Orten bundesweit in ländlichen Räumen mit Gemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnern durchgeführt werden. Abgefragt wurde der Bedarf nach investiven Mitteln, welche die Arbeit der Museen optimieren und Zugänge zu Museen wie Bodendenkmalstätten erleichtern können. Grundsätzlich werden investive Mittel für regionalhistorische Museen und archäologische Bestände sowie für die Erschließung und Vermittlung von Bodendenkmälern.

Insgesamt gab es zu dem Online-Fragebogen 338 Antworten, von denen 312 in der Auswertung der Bedarfsanalyse berücksichtigt werden konnten. Das Spektrum der Einrichtungen, die an der Umfrage teilgenommen haben, ist breit gefächert. Von der Heimatstube über Regionalmuseen, archäologische Museen, Bodendenkmalstätten, Gedenkstätten, Personalmuseen, historische Ensemble mit Ausstellungen und Freilichtmuseen sind alle Varianten des Zugangs zum ländlichen Kulturerbe vertreten. Die Umfrage erbrachte folgendes Ergebnis für die Dringlichkeit bei Investitionen:

1. Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen

2. Anschaffungen für den Ausstellungsbereich

3. Nutzflächenerweiterung

4. Ausbau der Barrierefreiheit

5. Ein Bedarfsbereich, der mehrheitlich die Kategorie der Bodendenkmäler betrifft, ist die Erschließung von Wegen und Zugängen.

6. Zur Steigerung der Besucherzahlen wurde der Bedarfsbereich Marketing genannt.

Selten wurde der Bedarfsbereich „Anschaffungen für Verwaltung und Organisation“  aufgeführt.

7. Die geringste Dringlichkeit bei den Investitionen ergab sich für den Bereich „Anschaffungen für Veranstaltungen“ (knapp 1%).

8. Die Angaben aus dem Bereich „sonstige Maßnahmen“ sind nur schwerlich mit den anderen Investitionsgebieten vergleichbar.

Als Mehrwerte der Investitionen betrachteten die Teilnehmer vor allem die Steigerung der Besucherzahlen, eine Erweiterung und Verbesserung des Ausstellungsangebots, beim grundlegenden Erhalt bzw. der Instandsetzung von Gebäuden oder Ausstellungen, bei der besseren Zugänglichmachung von Kulturerbestätten, beim Schutz der Exponate, bei der Verbesserung der Zugänglichkeit der Objekte oder Daten für die Vermittlung, Forschung und Archivierung im Einklang mit Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen, bei der Förderung von Tourismus in der Region durch Investitionen in die Museen/Bodendenkmälern, einem  Ausbau des Netzwerkes und einer Verbesserung der eigenen Arbeitsbedingungen.

Die ausgesprochen hohe und positive Resonanz zur Umfrage zeigt, dass sowohl das Engagement als auch die Bedarfe in den ländlichen Räumen groß sind.

Lesen Sie mehr über die Projektergebnisse in der vom DVA herausgegeben Zeitschrift Blickpunkt Archäologie Heft 4/2019, das sich dem Thema vollständig als Sonderheft gewidmet hat.